Das Wasserkraftwerk mit Andelshofer Weiher, Druckrohrleitung und Turbinenwerk ist ein wichtiges Stück Überlinger Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Es könnte auch ein Stück Überlinger Zukunft werden, doch darüber konnten keine Überlinger Bürgerinnen und Bürger und kein Überlinger Gemeinderat entscheiden. Die Entscheidungen fielen im Aufsichtsrat des Eigentümers SWSee GmbH. Die SWSee schafft nun Fakten mit der vermutlich irreversiblen Verfüllung der Druckrohrleitung.
Die Suche nach einer Lösung gemeinsam mit dem Überlinger Gemeinderat? Eine Zusammenarbeit mit dem Verein Bürgerenergie? Ein Pilotprojekt mit alten Strukturen und neuen Ideen? Die Abwägung einer Petition von über 1000 Bürgerinnen und Bürgern? Das alles wäre möglich gewesen – und ist es immer noch. Sonst wird sich das Verfahren eher als eine hausgemachte Katastrophe darstellen.
Hierbei geht es nicht um einen Vorwurf an die vier Überlinger Vertreter im 18-köpfigen Aufsichtsrat der SWSee, die sowohl den Interessen der Stadt als auch den Interessen der GmbH verpflichtet sind. Vielmehr muss festgestellt werden, dass mit der Konstruktion SWSee als eine inter-kommunale GmbH in diesem Fall berechtigte Interessen Überlingens untergegangen sind.
Wir plädieren für einen Runden Tisch mit allen Beteiligten. Gemeinsam ist sicher eine zukunftsweisendere Lösung möglich, gerade in Anbetracht der sich schnell und teils radikal ändernden Anforderungen an Energieversorgungskonzepte. Wie auch immer die Sache ausgehen wird und was inhaltlich am Ende herauskommt: Überlingen ist gut beraten, den Andelshofer Weiher und das Turbinenwerk wieder in den eigenen Besitz zu bekommen, um über ein wichtiges Stück Überlinger Zukunft selbst zu entscheiden.
Fraktion LBU/Die Grünen