Im Dezember 2019 wünschten wir an dieser Stelle mit Blick auf die Landesgartenschau alles Gute für „ein aufregendes Jahr 2020“. Das Jahr 2020 wurde dann aufregend, aber nicht wirklich gut – zumindest wurde es sehr, sehr schwierig.
Die Corona-Krise hat viel abverlangt – der Stadt, den Betrieben, dem Einzelhandel, den Pflegeheimen, den Schulen und Kindertageseinrichtungen, den Vereinen, der Kultur, dem Ehrenamt, allen Überlingerinnen und Überlingern in unterschiedlicher Weise. Manche Maßnahmen werden erst mit Abstand beurteilt werden können, aber die Überlinger Verwaltung hat insgesamt verhältnismäßige und richtige Entscheidungen getroffen, wofür wir den Verantwortlichen danken möchten.
Die Verschiebung der Landesgartenschau auf 2021 ist eine Herausforderung – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die Überlinger Bevölkerung, die die zahlreichen Einschränkungen nun noch ein Jahr länger auf sich nehmen muss. Wir sind dankbar für das Verständnis und die große Geduld, mit der diese Verschiebung von allen begleitet wird.
Als Fraktion hat uns besonders getroffen, dass wir keine öffentlichen Sitzungen und Veranstaltungen mehr durchführen konnten. Der regelmäßige und direkte Austausch mit den Überlingerinnen und Überlingern fehlt uns und kann durch Online-Veranstaltungen nicht ersetzt werden. Wir hoffen, dass sich das im nächsten Jahr ändert.
Aber auch Positives geschah in diesem Jahr: Das Stadtjubiläum wurde mit einer Reihe von spannenden Veranstaltungen und Vorträgen eingeleitet. Die neue Sporthalle wurde eröffnet, eine moderne 5-Feld-Sporthalle samt Geräteturnhalle und einer Erdwärme-basierten Heizzentrale für den zukünftigen Schul-Campus. Überlingen unterzeichnete den ICAN-Städteappell für die Abschaffung von Atomwaffen. Die Flächenvergaben im neuen Gewerbegebiet Oberried V stärken den Wirtschaftsstandort Überlingen. Die neue Wohnbaulandrichtlinie und das Wohnbaulandmodell sind handfeste Maßnahmen, um bezahlbares Wohnen in Überlingen für alle Einkommenssituationen zu ermöglichen.
Das kommende Jahr wird eine mindestens so große Herausforderung sein wie dieses Jahr. Die Planung des städtischen Haushalts kann die Folgen der andauernden Corona-Krise nur bedingt vorhersehen und berücksichtigen. Dennoch gelingt es der Stadt voraussichtlich, nicht zuletzt aufgrund eines sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen in den vergangenen Jahren, weitere wichtige Projekte und Maßnahmen auf den Weg zu bringen; so im Bereich Kinder und Jugend (Neubau von Kindertageseinrichtungen, Sanierung von bestehenden Einrichtungen, Stärkung der Sozialarbeit), im Wohnungsbau (Ausweisung neuer Wohngebiete in Überlingen und den Teilorten) und im Klimaschutz (Umsetzung des Klimamasterplans mit Unterstützung der neu geschaffenen Stelle des Klimamanagers, Minderung des motorisierten Individualverkehrs und der Schadstoffemissionen in der Innenstadt).
Unser besonderes Augenmerk liegt bei den Kindern und Jugendlichen. Sie sind von der aktuellen Krise in vielerlei Hinsicht betroffen: improvisierte Unterrichtsbedingungen, fehlende Sportmöglichkeiten, keine Exkursionen und Abschlussfeiern, stark eingeschränkte Kontakte. Das meiste, was ihnen nun entgangen ist und noch entgehen wird, können sie auch nicht nachholen. Vielleicht gelingt es Stadtverwaltung, Gemeinderat und neu gewähltem Jugendgemeinderat gemeinsam, hier Verbesserungen auf den Weg zu bringen.
Nun wünschen wir erst einmal allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und allen Überlingerinnen und Überlingern eine frohe Weihnachtszeit und alles Gute und Gesundheit im neuen Jahr 2021!
Bettina Dreiseitl-Wanschura, Herbert Dreiseitl, Ulf Janicke, Benedikt Kitt, Marga Lenski, Andrej Michalsen, Bernadette Siemensmeyer, Walter Sorms