- Das Telekomhaus war und ist teilweise noch ein wichtiges Domizil für Vereine. Sehen Sie die Stadt hier in der Verantwortung? Was könnte sie zu einer Lösung beitragen können?
Vereine tragen zum sozialen Zusammenhalt, zur Identifikation mit der Stadt, zur Integration und zur individuellen Gesundheitsförderung bei. Durch sie werden Werte gelebt und Traditionen aufrechterhalten. Viele Gründe, Vereine zu unterstützen, auch von Seiten der Stadt. Vor dem Verkauf des Telekomgebäudes hat die Stadt den dort ansässigen Vereinen Räume günstig überlassen. Viele dieser Vereine haben dort langfristig investiert und erwarten nun zu Recht eine Unterstützung seitens der Stadt. Ein mögliches Instrument wäre eine stärkere Jugendförderung. Dies würde allen Vereinen, die sich für Jugendliche engagieren, zugutekommen, und gerade die noch verbliebenen Vereine im Telekomhaus haben viele jugendliche Mitglieder. Wir wünschen uns, dass ein Haus der Vereine und der Bürgerschaft entsteht (Mitfinanzierung über Fördermittel, (Bürger-)Fonds, Sportbunde). Es könnte ein Bürgerprojekt sein, bei dem auch Vereine tatkräftig mitwirken. - Bei der Förderung von Vereinen wird gerne eine absolute Gleichbehandlung proklamiert. Die kann es kaum geben. Nach welchen objektiven Kriterien würden Sie die Vereine unterstützen?
Vereine sollten bedarfsorientiert, nachvollziehbar und gerecht gefördert werden. Kriterien sollten sein: Wie viele Jugendliche sind im Verein? Welchen Beitrag leistet der Verein für die Stadt bzw. die Teilorte? Wie groß ist die Mitgliederanzahl? Besteht für jeden Zugang? Wie trägt der Verein zur Integration bei? Bietet der Verein offene Angebote für Nichtmitglieder? - Der Alpenverein hat sich mit Engagement für den Bau der Boulderhalle eingesetzt. Hätten Sie sich einen größeren Beitrag der Stadt gewünscht? Warum nicht bzw. mit welcher Begründung?
Während der Planungsphase der Boulderhalle haben sich die Randbedingungen geändert, und für Synergien mit der Sporthalle wurden leider keine Lösungen gefunden bzw. (etwa bei der Wärmeversorgung) in die Tat umgesetzt. Dabei erfüllt die Boulderhalle städtische Bedürfnisse: Sie ergänzt das sportliche Angebot für Einheimische, Schulen und Gäste, vor allem für Jugendliche. Es ist ein offenes Angebot, kann also auch von Menschen, die kein Vereinsmitglied sind, genutzt werden. Die Halle macht die Nebensaison für Gäste attraktiver und trägt damit zur Förderung der Wirtschaft bei. Daher sollte nochmals überlegt werden, welchen Beitrag die Stadt hier leisten kann, etwa bei Außenanlagen, Parkplätzen, Geräteausstattung und verbindlichen Belegungskontingenten durch die Schulen.
