Es ist gut, dass der Beschluss zum Schulentwicklungsplan in den Herbst verschoben wurde. Das gibt allen Beteiligten, insbesondere dem Gemeinderat, die Möglichkeit, die ausführlichen Stellungnahmen der Schulleitungen und der Stadt als Schulträger zu diskutieren und abzuwägen.
Bereits jetzt ist deutlich, dass der „Kleine Schulcampus“ aus Franz-Sales-Wocheler-Schule und Wiestorschule eine wichtige Aufgabe erfüllt, die gerade auch wegen der räumlichen Nähe der beiden Schulen so gut und effektiv funktioniert. Müsste man ein Konzept erst erfinden, dann käme die jetzige Standortsituation dem Ideal vermutlich sehr nahe.
Bei den Zügigkeiten von Realschule und Gymnasium wiederum sind eine ganze Reihe von Aspekten wichtig. Beispielsweise würde eine Reduktion der Zügigkeit zwar nicht den Bildungsauftrag ändern, wohl aber das angebotene Kursspektrum verkleinern, auch für die Schülerinnen und Schüler aus Überlingen. Andererseits sind Schulentwicklungspläne nur so gut, wie sie faktisch – und das bedeutet vor allem finanziell – umgesetzt werden; und hier kommt Überlingen an Grenzen, wenn es über den Pflicht-Auswärtigenanteil von 30 Prozent hinaus geht.
Am praktischsten wäre eine sachgerechte Beteiligungsregelung durch das Land, ähnlich wie bei den Kindertagesstätten. Diese gibt es jedoch nicht und wir haben nicht die Zeit, darauf zu warten. Eine sachgerechte Lösung auf juristischer Ebene wird es in endlicher Zeit wohl auch nicht geben. Also wäre es doch sinnvoll, wenn sich Überlingen und die konkret betroffenen Umlandgemeinden zusammensetzten und anstrengen, gemeinsam das Beste für ihre Schülerinnen und Schüler zu erreichen, denn das ist das gemeinsame Anliegen. Am besten geschieht das gleich auf mehreren Ebenen, also Verwaltungsspitze, Fachpersonal, Gemeinderat und Fraktionen/Gruppierungen. Über den Sommer gibt es die Zeit dafür, und vielleicht kommen wir dann zu einer Lösung, die tatsächlich ein Gewinn für alle unsere Schülerinnen und Schüler ist und die konkret umgesetzt werden kann.