Lebenswerte Stadtentwicklung, bezahlbarer Wohnraum.
(Mit Kandidatenvorstellung von LBU/Die Grünen)
Wann: Dienstag, 14. Mai 19:30 Uhr
Wo: Kursaal am See in Überlingen
Überlingen ist ein lebenswerter Ort – für viele, die hier ganz oder zeitweise leben. Was bedeutet Lebenswertigkeit abgesehen von Freizeit am schönen See? Und wie geht das Hand in Hand mit leistbarem Wohnen, der Anpassung an den Klimawandel und der Förderung von Biodiversität?
Fragen Sie nach der Bedeutung von Lebenswertigkeit, bekommen Sie unzählige Antworten. Denn lebenswert ist etwas sehr persönliches. Oft geht es um die attraktive Gestaltung von Orten, gute Arbeitsbedingungen und Erreichbarkeiten oder um Freizeitmöglichkeiten. Worin allerdings überwiegende Einigkeit besteht ist, dass es die sozialen Netzwerke sind, das Gefühl von Freunden und Nachbarn unterstützt zu werden, einen Platz und eine Aufgabe in der Gesellschaft zu haben – das ist das, was zählt. Menschen suchen nach Heimat im kulturellen und spirituellen Sinn. Gesellschaften in denen ihre ureigene Persönlichkeit angenommen und geliebt wird, Orte an denen sie sich geborgen fühlen. Erwiesenermaßen tragen stabile soziale Netzwerke zu einem längeren und gesünderen Leben bei.
Wenn wir uns von Seiten der Stadtgestaltung dem Thema nähern, geht es vorerst darum, dass die verschiedenen Bevölkerungsschichten ein Dach über dem Kopf haben und so am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen und ihren Beitrag leisten können. Nur dann ist eine Stadt kulturell vielfältig, gemischt jung und alt, und lebendig. In Immenstadt muss das Freibad möglicherweise schließen, denn der Bademeister kann in der Umgebung keine Wohnung finden, die er sich mit seinem Gehalt leisten kann.
Nicht nur in Überlingen und Deutschland, sondern weltweit, ist bezahlbarer Wohnraum neben Klimawandel und dem hohen Verlust an Artenvielfalt ein heißes Thema. Daher wird weltweit geforscht, in vielen Städten werden Versuche gestartet und die guten Erfahrungen werden weiter vertieft. So sind Baugebiete, die vielfältig, erlebnisreich und ästhetisch ansprechend sind, nicht zwangsläufig teurer. Im Gegenteil: diese werden meist besser gepflegt, zeigen weniger Vandalismus und benötigen geringere Wartung. Ein Mehrwert der guten Gestaltung urbaner Räume ist, dass sie zu Klimawandelanpassung und Biodiversitätssteigerung beitragen.
Eine der Städte, die seit vielen Jahren mutig versucht wie Wohnraum dem Gewinnstreben entzogen werden kann und gleichzeitig viel Mehrwert bietet, ist die Stadt Tübingen.
In seinem Impulsvortrag am 14.5. in Überlingen wird Cord Soehlke, der Tübinger Baubürgermeister, seine Erfahrungen zu innovativer Stadtplanung, neuen Akteursformen und kleinteiliger Quartiersentwicklung mit uns teilen.
Bei der Veranstaltung bietet sich auch die Gelegenheit, die Kandidatinnen und Kandidaten der Liste LBU/Die Grünen kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.